Die EU hat sich dazu verpflichtet, dass es bis 2050 keine Schadstoffemissionen mehr geben wird. Es ist ein realistisches Ziel, das erreichbar und für die Wirtschaft positiv ist. Wir haben hier die Chance auf die größte Umwandlung seit der Industriellen Revolution. Es werden Millionen Arbeitsplätze geschaffen und neue Unternehmenssektoren eröffnet. Nur, das geht nur mit und nicht gegen die Wirtschaft. Ein Schlüssel zur Lösung der existenziellen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Themen liegt in der Mobilitäts- und Digitalisierungsentwicklung. Die Mobilitäts- und Digitalisierungsentwicklung ist einer der Schlüsselfaktoren zur Erreichung der Klimaziele. Richtig umgesetzt kann sie zu einem gewaltigen Wirtschaftsmotor und Innovationstreiber werden. Die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft besteht nicht mehr nur aus Schienen, Straßen, Wegen und Brücken. Zu ihr gehört außerdem eine adäquate Lade- und Tankstelleninfrastruktur für die Energieträger der Verkehrswende ebenso wie digitale Infrastruktur und ein schnelles, flächendeckend verfügbares Internet. Die größte Herausforderung besteht darin, den Umbau und Erhalt der Infrastruktur so zu gestalten, dass die Kosten nach ökologischen und sozialen Kriterien gerecht verteilt werden, und Finanzierungsquellen zu schaffen, und dabei die gesamte Bevölkerung mit in das 21. Jahrhundert zu nehmen.
Zielorientierte Planung und Steuerung der Mobilitätswende und der Digitalisierung sind aufgrund der sehr heterogenen und teilweise punktuellen Diskussion erschwert. Die konzeptionelle Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft durch die ökologischen und digitalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist ein zentraler Effekt. Der Mobilitätswandel stellt die absolute Herausforderung dar, da Mobilität und Digitalisierung alle Belange in Wirtschaft und Gesellschaft tangiert und sowohl national als auch international eingebettet ist. Damit unterliegt er gleichzeitig einer Vielzahl von Einflüssen und Ängsten. Die Meinungen zur Entwicklung von Mobilität v.d.H. des Klimaschutzes polarisieren zwischen der Aufrechterhaltung des Status Quo auf der einen und der Forderung einer Mobilitätswende auf der anderen Seite. Beide Extreme finden derzeit keine klaren politischen Mehrheiten. Daher müssen parallel auch Konzepte entwickeln werden, wie wir, wenn die Wirtschaft hohen Umweltauflagen in der EU und Deutschland ausgesetzt wird und ein anderes Land Produkte und Dienstleistungen zu niedrigen Preisen exportiert, weil es die Umweltnormen nicht erfüllt, international reagieren, sodass nicht die deutsche Wirtschaft ins Abseits gerät. Es gibt Länder, die sich für derartiges Verhalten zu verantworten haben.